JÖRG PETER DISSE

Professor für Philosophie und Theologie

an der Theologischen Fakultät Fulda/Marburg

Paul Allaz, meinem inzwischen verstorbenen Gymnasiallehrer für Philosophie am Gymnasium von Vevey (Schweiz) verdanke ich meine Liebe zur Philosophie. Erst einige Jahre später kam die Theologie hinzu, nicht zuletzt aufgrund der Lektüre von Sören Kierkegaard.

Biographie

Mein philosophisches Interesse gilt neben der Metaphysik vor allem der Frage nach dem Menschen (Individualität, Freiheit, Selbstbewusstsein, Verlangen, Angst, Hoffnung) und dem Sinn der menschlichen Existenz. Als Theologe ist mir die Vermittlung des christlichen Menschen- und Gottesverständnisses mit dem heutigen, von den Naturwissenschaften geprägten Weltbild das größte Anliegen.

Bibliographie

Mit der minimalistischen Kirchenarchitektur von Tadao Andō und einer Sokratesstatue (als Sinnbild für einen philosophischen "Minimalismus") symbolisiert das Bildmaterial die zwei Grundpfeiler abendländischer Kultur.



SELBSTVERSTÄNDNIS


Philosophie

ist keine wissenschaftliche Disziplin unter anderen. Im Gegensatz zu den Wissenschaften, die sich mit einem Teilbereich der Wirklichkeit befassen (Physik, Biologie, Psychologie, Literaturwissenschaften usw.), geht es der Philosophie um das Verständnis dessen, was ist, mit Blick auf seinen Platz und seine Funktion im Wirklichkeitsganzen, sowie um die Frage, wie wir dieses Wirklichkeitsganze bezüglich seiner Beschaffenheit und seinem Sinn zu verstehen haben. Ich folge dem klassischen Verständnis von Philosophie seit Platon und Aristoteles.


Theologie
macht gegenüber der Philosophie Voraussetzungen, je nachdem, welcher Religion, Konfession usw. man angehört. Sie befasst sich ebenfalls mit der Frage nach dem Sinn des Wirklichkeitsganzen, behandelt sie aber mit Blick auf diese Voraussetzungen. Dabei stellt sie zugleich die kritische Frage, welche Voraussetzungen tatsächlich als der jeweils vertretenen Religion zugehörig anzusehen sind und welche nicht. Mein Glaube ist der christliche Glaube. Ich gehöre der katholischen Kirche an.


Nach meiner Auffassung sind beide Bereiche streng voneinander zu trennen. Die Philosophie darf keinerlei religiöse Voraussetzungen in ihren Diskurs einbringen. Der Philosoph hat das zu korrigieren, falls ihm der Fehler unterläuft. Er kann Religion aber auch rein philosophisch thematisieren, indem er sich mit der Frage nach den philosophischen Gründen für oder gegen einen bestimmten bzw. religiösen Glauben überhaupt sowie mit der Frage nach der Bedeutung von Religion für den Menschen befasst. Das fällt unter den Bereich der Religionsphilosophie



Links

Theologische Fakultät Fulda

Katholisch-Theologisches Seminar Marburg

Philosophisch-Theologische Hochschule St. Georgen

Wikipedia-Eintrag

PhilPeople-Eintrag

  Arbeitsgemeinschaft Philosophie & Psychologie

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 Researchgate